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Innovation | 24.09.24 | 7 min

Innovationspartner CSEM: von der Vision zur Technologie

Rund 250 Industrieprojekte pro Jahr, ca. 200 Patentfamilien und unzählige Erfolgsgeschichten: Seit 40 Jahren ist CSEM nicht nur wichtiger Innovationspartner von Unternehmen, sondern auch mitverantwortlich für den Spitzenplatz der Schweiz im internationalen Innovationsranking. Das öffentlich-private Zentrum entwickelt neuartige Technologien für den Weltmarkt.

Bei CSEM in Alpnach/OW kann man das, was an sechs Standorten in der Schweiz gelingt, hautnah erleben: Das Kreieren von technologischer Innovation auf Höchstniveau. Hier in der Zentralschweiz entstehen bahnbrechende Entwicklungen wie ein 3D-gedrucktes Kissen für Rollstuhlfahrer, eine Maschine zur Bildung von menschlicher Haut und eine intelligente Sensorik für den Rudersport. Und dies sind nur drei von zahlreichen ausgeklügelten Produkten, die auf Basis von Technologie «made by CSEM» realisiert werden konnten. Doch wer am CSEM-Standort in Alpnach eine Science-Fiction-Landschaft erwartet, in der Utopie zur Realität wird, täuscht sich. Angesichts der Tatsache, dass CSEM weltmarkführende Innovationen entwickelt, wirkt der Ort bescheiden. Offensichtlich ist: Hier wird getüftelt. So findet man Mikroskope und Drähte neben Zangen und Reagenzgläsern, auch ein steriles Labor gehört zum Interieur. In einem kleinen Ausstellungsteil sind einige der eigens kreierten Technologien exponiert: Zum Beispiel eine hochspezialisierte Anwendung, die mittels künstlicher Intelligenz Profile erkennen und auseinanderhalten kann, obwohl sie sich aufs Haar ähneln. Oder ein Roboterarm, der dank einer präzisen Sensorik defekte Teilchen aufspürt und aussortiert.

Es geht um die «Knacknuss»

Solche Technologien entwickelt CSEM von Grund auf. «Wir lösen die Knacknuss», sagt Alexander Steinecker, Business Development Manager bei CSEM. Und deutet damit auf die reine, branchenoffene Technologie hin, unabhängig von der industriellen Anwendung und vor dem Einbau in ein Produkt. Vincent Revol, Vizepräsident der Bereiche Industry 4.0 und Life Sciences, erklärt dies anhand der Erfolgsgeschichte der Impli AG – einer US-amerikanischen Firma, die sich im Technopark Luzern in Root angesiedelt hat: Gemeinsam mit CSEM entwickelt das Unternehmen einen Sensor zur Überwachung der Fruchtbarkeitshormone bei Frauen, die sich einer künstlichen Befruchtung unterziehen. «Mit der zugrunde liegenden Sensorik könnte man genau so gut den Stresslevel im Körper messen», so Revol. Das Beispiel zeigt: Letztlich sollen unterschiedliche Unternehmen und Industrien von einer Technologie Gebrauch machen können.

Offene Türen für Unternehmen aller Art 

Der Fruchtbarkeitssensor sowie die ausgeklügelte KI-Anwendung veranschaulichen den Fokus des CSEM-Standorts Alpnach: Industrie 4.0 und Life-Science-Technologien. Die an Innovation interessierten Unternehmen haben via Alpnach Zugang zur vollen Technologiepalette von CSEM. Für seine Projekte arbeitet CSEM eng mit Universitäten und anderen Forschungsstätten zusammen. Der technische Fokus ist weitläufig – Stichworte sind unter anderem Bildverarbeitung, Photonik, Quantentechnologien, digitale Gesundheit, Solarzellen, Funktionale Oberflächen.

Präsident von CSEM war übrigens jahrelang kein Geringerer als der Astronaut Claude Nicollier. Das Engagement eines Menschen, der mehr als 1000 Stunden im Weltall verbracht und Einsätze am Hubble-Weltraumteleskop geleistet hat, zeigt auf: Diese Institution muss ein bedeutender Player sein. Davon darf man sich allerdings nicht abschrecken lassen: «Unsere Türen stehen Unternehmen jeglicher Branche, Grösse und mit jeglichem Innovationsbedarf offen – vom Startup hin zum Grossunternehmen», sagt Alexander Steinecker. Und meint damit nicht nur für Firmen mit Innovation als Kernstrategie. Im Gegenteil: Auch traditionelle Unternehmen haben Bedürfnisse, die nach Innovationen verlangen. So hat CSEM zum Beispiel die mechanischen Federn eines KMUs mit künstlicher Intelligenz ausgestattet – die Federn sind nun «smart». Per Sensor zeigen sie alle wichtigen Daten zur Überwachung ihres Ist-Zustandes an, die mit einer Software ausgewertet werden können. Auf diese Weise können präzise Aussagen über ihre Lebensdauer getroffen werden. Solche Unternehmen stehen im Fokus von CSEM: Ursprünglich wurde die Organisation geschaffen, um sicherzustellen, dass die KMU-Landschaft in der Schweiz mit dem technologischen Wandel mithalten kann und entsprechend erfolgreich bleibt. Noch heute hilft CSEM den Unternehmen, sich an die rasanten technologischen Veränderungen anpassen, verschafft ihnen Zugang zu den neuesten Technologien und erarbeitet mit ihnen massgeschneiderte Lösungen. Auf diese Weise können die Unternehmen ihre Innovationskraft voll ausschöpfen. Zugleich steigern sie ihre Effizienz, stärken ihre Marktposition und verbessern ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Niederschwelliger Einstieg für KMU und Startups

Der Einstieg soll für die Unternehmen so niederschwellig wie möglich sein. Dafür bietet CSEM unter anderem gratis Technologiecoachings an. Darin werden die Bedürfnisse der Firmen identifiziert und mögliche Lösungswege skizziert. «Viele KMU haben eine gewisse Hemmschwelle, was Innovation angeht», so Vincent Revol. Diese betreffen Bedenken hinsichtlich Risiken und Kosten. Was die Finanzierung anbelangt, bietet CSEM flexible Modelle an. So sind die Leistungen von CSEM auch für KMU und Startups erschwinglich. Um möglichst vielen Unternehmen Zugang zu seinem Wissen und Netzwerk geben zu können, arbeitet CSEM mit Partnern wie Innosuisse zusammen. Zudem stellt die Organisation eigene Programme wie «Accelerate» zur Verfügung: Dieses richtet sich an Personen mit Unternehmergeist, die ihre Idee während ein bis zwei Jahren direkt bei CSEM umsetzen können. Auf diese Weise profitieren sie vom Know-how und Netzwerk des CSEM-Teams. Im Anschluss gründen sie gewöhnlich ihr Spin-off. Eine weitere Initiative ist die jährlich stattfindende Challenge «Digital Journey» speziell für KMU. Interessierte Firmen können ihre Idee zur Digitalisierung ihres Unternehmens einreichen. Mit einem überzeugenden Konzept und einem bisschen Glück gewinnt man Entwicklungs- und Transferunterstützung durch CSEM im Wert von 100'000 Franken. 

Bild: Hochgeschwindigkeits-3D-Qualitätskontrolle in-line für Knopfbatterien mittels Lichtfeldkamera dank visueller Bildverarbeitung und maschinellem Lernen

Der frühe Vogel fängt das Patent

«Unternehmen mit dem Bedürfnis nach einer innovativen Technologie sollten sich so früh wie möglich bei uns melden», so Vincent Revol. Auch wenn die Idee erst am Anfang steht. Je nach Bedarf begleitet CSEM seine Kunden bis hin zur Markteinführung. Auch nach Projektabschluss bleibt die Organisation mit den Firmen in lockerem Kontakt. Ein wichtiges Stichwort lautet «Technologietransfer»: CSEM steht seinen Kunden mit Rat und Tat zur Seite, informiert über technologische Neuerungen und hilft bei Optimierungen. So bleiben diese up-to-date und sind gegenüber der Konkurrenz den entscheidenden Schritt voraus. Diesen einen wichtigen Schritt voraus sein – das gilt auch fürs CSEM: Deshalb entwickelt die Organisation Innovationen nicht nur auf Kundenanfrage, sondern betreibt eigene angewandte Forschung. CEO Alexandre Pauchard schreibt im Jahresbericht 2023: «Bei CSEM folgen wir den Trends nicht, sondern wir formen sie aktiv und setzen neue Standards.» So erneuert CSEM kontinuierlich sein Patentfportfolio. 2023 verfügte das Innovationszentrum über 177 Patentfamilien, die es seinen Kunden zur Verfügung stellen kann.

Der Blick in die Zukunft ist bei CSEM geprägt von den drei grossen Themen Digitalisierung, Personalisierte Gesundheit und Erneuerbare Energien. Dabei wird der Nachhaltigkeit grosse Bedeutung beigemessen. Schnell zeigt sich beim Blick auf die aktuellen Projekte von CSEM: Es gibt praktisch kein Feld des gesellschaftlichen Diskurses, in dem die Forschungs- und Technologieorganisation nicht aktiv nach nachhaltigen Lösungen sucht. Als Firma unternehmerisch weiterkommen und dennoch soziale und ökologische Verantwortung übernehmen? CSEM ist der passende Partner, um dieses Ziel zu erreichen.

Bild: Bioreaktor zur Entwicklung von Venentransplantaten aus menschlichem Gewebematerial, die sich in den Körper des Patienten integrieren und zu echtem, lebendem Gewebe werden können. 

www.csem.ch 

Anja Hammerich | © Wirtschaftsförderung Luzern

Anja Hammerich
Projektleiterin Kommunikation/Content

Telefon +41 41 367 44 08

 

 

CSEM Alpnach
6055 Alpnach
Forschung und Entwicklung